Mit dem Opener „Paradise Circus“ beweisen die Post-Popper um Ausnahmestimme Aydo Abay sofort, dass auch Coversongs künstlerischen Mehrwert besitzen können. Das opulent-cineastische Original von Massive Attack setzt die Band mit schlichten Klavierakkorden und zartem Glockenspiel um. Sanft und behände arrangieren die Berliner die große Melodie des Songs, die sich zunächst schlicht, schließlich sphärisch, aber immer nahbar und direkt entfaltet. Ein absolut beeindruckendes Werk, dass es schafft, bodenständig und trotzdem mitreißend zu sein.
Im Vergleich wirken die folgenden Tracks der Platte dann doch fast etwas schwach, dabei ist ihnen im Prinzip nichts vorzuwerfen. Thrices „All The World Is Mad“ wirkt mit Abays geisterhaften Klangspielen fast schon beklemmend, bis es sich in einen wunderbar konsonanten Refrain entlädt. „I Have A Dream“ von Abba erscheint in seiner träumerischen Klavierversion wesentlich balladesker und kann das Potential der fabelhaften Melodie erst vollends entfalten. Mit der von Lambert überarbeiteten Version von „Into The Sun“ ist sogar ein Cover von Abay selbst mit auf der Platte. Das verträumte Instrumental erinnert an ein New Age-Kammerspiel und verleiht dem Original eine ganz andere Note – so müssen Coversongs sein.